Implementierung von Advanced Mobile Localisation (AML) und NG112 in der Notrufzentrale 144 Wallis.
Die fortschrittliche mobile Ortung (oder AML, für Advanced Mobile Location) ist ein Geolokalisierungsdienst für Notfälle, der auf Smartphones verfügbar ist.
Wenn ein Anrufer die Notrufnummer 144 wählt, werden automatisch und ohne weitere Aktion des Anrufers alle im Smartphone verfügbaren Geolokalisierungsinformationen gesendet.
Zeitersparnis und Genauigkeit
Das ursprünglich in Grossbritannien entwickelte und seit vielen Jahren vor allem in den USA verwendete System ist eine Antwort auf die Problematik der Lokalisierung des Anrufers in Notfällen. So lässt sich bereits eine Verbesserung der für die Lokalisierung benötigten Zeit und eine Verkürzung der Einsatzzeiten beobachten.
Obwohl die Einsatzdisponenten in der Notrufzentrale 144 den Anrufer immer nach dem Ort des Einsatzes fragen, ermöglicht das System die Überprüfung der Daten und schlägt gegebenenfalls eine Lokalisierung vor, wenn der Anrufer seinen Standort nicht kennt (Touristen oder Lokalisierung auf einer Strasse ohne genaue Adresse oder auch in den Bergen).
Obligatorisch und (fast) ohne Einschränkungen
Alle in Europa verkauften Smartphones müssen seit über einem Jahr diesen Standard einbauen. Obwohl die bekannten Smartphone-Marken diesen Standard bereits seit einigen Jahren verwenden, gibt es immer noch einige Geräte, die noch in Gebrauch sind, welche diese Informationen nicht senden können. Dabei handelt es sich jedoch um einen geringen Prozentsatz von Nutzern. Dieser Anteil dürfte mit der Zeit abnehmen. Es sind weder Updates noch Downloads erforderlich. Die Lokalisierung des Telefons wird aktiviert, um diese Informationen an die Walliser Notrufzentrale 144 zu übermitteln.
Ein gerettetes Leben am Tag nach der Einführung
Es kommt immer wieder vor, dass Anrufer ihre Lokalisierung nicht genau mitteilen können. Oft handelt es sich dabei um Wanderer, die sich nach einem einfachen Sturz in einer misslichen Lage befinden und nicht weitergehen oder umkehren können. Diese Situationen führen häufig zum Einsatz zahlreicher Suchdispositive.
Am Tag nach seiner Einführung ermöglichte das System einem der Einsatzdisponenten der Notrufzentrale 144, einen Anrufer in einer unmittelbar drohenden Gefahrensituation zu lokalisieren und geeignete Hilfe zu schicken, obwohl der Anrufer nicht in der Lage war, die Fragen der Notrufzentrale 144 zu beantworten.
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